Zuchtziele / Rassestandard

Auch wenn es uns in erster Linie um die Gesundheit der Möpse geht, brauchen wir einen Rassestandard, nach dem wir unsere Hunde bewerten können. Schließlich sollen die Möpse des VMV nicht nur gesund und vital sein, sondern auch in einigen Generationen noch wie Möpse aussehen. Da wohl jeder Züchter sein eigenes Idealbild vom Mops im Kopf hat, mussten wir uns einig werden und einen neuen Rassestandard, der die körperliche Fitness unserer Möpse fördert und nicht wie der FCI Standard einschränkt, festlegen.

Wir fanden, dass der Rassestandard des VMV e.V. sich am alten englischen Standard des Mopses, wie er vom im Jahr 1883 gegründeten britischen Pug Dog Club erstmals festgelegt wurde, orientieren solle. Damals hatte der Mops noch keine gesundheitlichen Probleme. Möpse waren zu dieser Zeit sogar noch in der Lage, Pferde beim Ausritt zu begleiten. Erst die übertriebene Zucht auf immer kürzere Nasen und eine kompaktere Bauweise ließ den Mops zu einem Couchpotato verkommen. Linienzucht und Inzucht taten dann den Rest.

Der ursprüngliche altenglische Rassetypus soll uns aber nur als Orientierung dienen. In Punkten, die der Gesundheit der Tiere abträglich sind, weicht der Rassestandard des VMV vom altenglischen Standard und / oder dem später davon abgeleiteten FCI Standard ab. Diese Zusätze sind in Fettschrift gesetzt.

1. Allgemeine Erscheinung

Ein eher quadratischer und stämmig gebauter Hund. Ein schmächtiger langbeiniger Mops ist ebenso unerwünscht wie ein kurzbeiniger mit einem langen Rücken. Der Mops soll eine kompakte Form mit guten Proportionen und ausgeprägte Muskulatur besitzen. Extreme sind unbedingt zu vermeiden. Sein Gewicht soll zwischen 8 und 11 kg betragen, seine Schulterhöhe zwischen 25 und 32 cm.

2. Temperament

von großem Charme, Würde und Intelligenz; ausgeglichen, fröhlich und lebhaft

3. Kopf

groß, kräftig, rundlich, nicht apfelförmig, ohne Delle (Vertiefung) im Schädel

4. Augen

dunkel, groß, tief eingebettet, niemals hervorstehend, ohne Lidfehlstellungen, sanft und bekümmert im Ausdruck, sehr glänzend und bei Aufregung, voller Feuer

5. Ohren

dünn, klein, weich, gut pigmentiert, genügend weite Gehörgänge.

Es gibt zwei Varianten:    

das Rosenohr und das Knopfohr, das Knopfohr wird bevorzugt (Knopfohr: exakt nach vorne gefaltet, Spitze eng am Schädel, es fügt sich der Rundung des Kopfes an; Rosenohr: klein, mit zweiter Falte der Länge nach)

6. Fang

relativ kurz, aber deutlich abgesetzt, stumpf, quadratisch (fast so lang wie breit), kein Unterbiss, Nasenöffnungen nicht so eng, dass der Luftstrom behindert wird.

7. Kiefer / Zähne

eugnathe Okklusion, breiter Unterkiefer mit einer Schneidezahn-Reihe, bei der die Schneidezähne fast in einer geraden Reihe stehen. Kreuzbiss, sichtbare Zähne oder Zunge sind hőchst unerwűnscht

8. Hals, Genick, Rachenraum

Hals leicht gebogen, Halslinie fließend, übergehend in die Rückenlinie, nicht zu kräftig, gut ausgefüllt und lang genug, um den Kopf stolz tragen zu können. Das Gaumensegel darf nicht so lang sein, dass es die Atmung behindert, der Rachenraum soll großlumig sein, um dem Luftstrom viel Platz zu bieten.

9. Körper

in der Tendenz kurz und gedrungen (Extreme sind auch hier zu vermeiden), Brustkorb ausladend mit kräftigen, gut abgerundeten Rippen bei gerader Rückenlinie

10. Rücken

gerade, weder nach oben aufgewölbt (Kyphose) noch nachgebend (Lordose)

 

 

11. Rute

so dicht wie möglich über der Hüfte geringelt. Die doppeltgeringelte Posthornrute ist die perfekte Form.

12. Vorderbeine

recht kräftig, gerade, mittelmäßig lang und gut unter den Körper gestellt. Eine Achsenabweichung im Sinne einer Valgus (X-Beinigkeit) oder eine Varus (O-Beinigkeit) Stellung oder einer karpalen Hyperextension (Durchtrittigkeit) ist unerwünscht.

13. Hinterläufe

sehr kräftig, mittelmäßig lang und gut unter dem Körper stehend, von hinten betrachtet gerade und parallel. Knie: gut gewinkelt.

14.Gangwerk

von vorne gesehen sollte der Mops sich in der Vorderhand auf und ab bewegen, Läufe gut unter den Schultern; die Pfoten greifen gerade nach vorne aus, sie drehen weder ein noch aus. Dies gilt auch für die Hinterhandbewegung. Die Vorderläufe greifen weit aus, Hinterläufe frei in der Bewegung, mit guter Aktion aus den Kniegelenken. Kein Rollen in der Hinterhand. Fähig zur entschlossenen und gleichmäßigen Bewegung.

15. Pfoten

zwischen Katzen- und Hasenfuß, mit gut getrennten Zehen

16. Fell

fein, glatt anliegend, weich, kurz und glänzend, weder hart noch wollig

17. Farben

Alle Farben werden anerkannt, da ihre Zulassung zu einer höheren genetischen Varianz in der Population führt. Dies gilt jedoch nicht für Farben, die an die Vererbung von Defektgenen gekoppelt sind (z.B. Merlefaktor). Tiere, die Einfach- oder Doppelträger für solche Farbgene sind, sind von der Zucht ausgeschlossen (siehe auch Zuchtordnung des VMVe.V § 8, Abs. 1k).

18. Zeichnung

Bei Farbschlägen, bei denen am E-Lokus eine oder zwei Kopien des Schwarzmaskenallels vorliegen und phänotypisch ausgeprägt sind (z. B. bei der Farbe beige und aprikot): Guter Kontrast zur Grundfarbe. Die Maske, die Ohren, die Abzeichen an den Wangen, der Daumenabdruck oder Diamant auf der Stirn und der Aalstrich sollen so schwarz und so gut abgegrenzt wie nur möglich sein.

19. Falten

besonders auf der Stirn deutlich ausgeprägt, weniger auf der Nase, aber niemals so stark, dass es zu Funktionseinschränkungen von Auge, Nase oder Haut in irgendeiner Form kommt, eine geteilte dezente Nasenfalte wird bevorzugt.

20. bei Rüden

beide Hoden normal entwickelt und im Skrotum fühl- und sichtbar

Anmerkung:

Als Fehler gilt alles, was nicht den vorgenannten Kriterien entspricht. Den perfekten Mops wird es nie geben. Die Schwere der Fehler sollte in der richtigen Proportion zu den vorzüglichen Punkten bewertet werden. Fehler, die gesundheitliche Probleme verursachen oder verursachen können, sind jedoch immer als schwere Fehler zu werten und können nicht durch herausragende Eigenschaften in anderen Punkten kompensiert werden.